4Fallbeispiel Konflikt

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Mind-Coaching

Thema: interpersonaler Konflikt

Format: E-Coaching

Dauer: 1 Sitzung à 1,5 Stunden

Die Klientin ist eine Projektleiterin in der Weiterbildungsbranche, die seit 9 Monaten eine neue Kollegin hat. Von Beginn an hat die Klientin große Unterschiede in der Kommunikation festgestellt. Nun ist eine Situation eskaliert, in der die neue Kollegin eine völlig konträre Wahrnehmung zu der der Klientin hat. Zudem hat die neue Kollegin den gemeinsamen Vorgesetzten von Beginn an mündlich und schriftlich involviert. 

Aus diesem Grund bat die Klientin um ein gemeinsames Klärungsgespräch mit der neuen Kollegin (Gegenpartei) und dem Vorgesetzten. Um für das bevorstehende Gespräch Souveränität und Sicherheit zu erlangen (Sitzungsziel), bat sie um ein kurzfristiges Coaching, das via Skype realisiert wurde. Das grundsätzliche Ziel der Klientin ist eine konstruktive Zusammenarbeit mit der neuen Kollegin.

In den ersten 5-10 Minuten durfte die Klientin sich unterbrechungsfrei zu dem Thema "Luft" verschaffen und die Ausgangslage schildern. Um den Geist wieder zu beruhigen und auf das Wesentliche zu fokussieren, fand eine kurze Achtsamkeitsübung statt, an die sich lösungsorientierte Fragen anschlossen. Da sich in akuten Konfliktsituationen der Horizont verengt und Menschen sich häufig in einem eingeschränkten "problemorientierten Konflikttunnel" befinden, wurde rational und bewertungsfrei die mögliche Sichtweise der anderen Position sowie die Metaposition ("Helikopter-Perspektive") erfragt und eingenommen. Die Metaposition dient dem Einnehmen einer neutralen Sichtweise von "oben" auf das Thema bzw. den Konflikt und verhilft so dem Klienten zu Abstand als auch einer möglichst neutralen und bewertungsfreien Sicht.

Zudem kamen Tools, wie das Ergründen von positiven Eigenschaften der Gegenpartei als auch das Entdecken positiver Aspekte des aktuellen Konfliktes ("Reframing"). Dies erweitert die Sichtweise, lenkt die Konzentration auf das Wesentliche und Rationale und trägt zu Verständnis, Offenheit und Mut der Klientin gegenüber der Gegenpartei bei. 

Weiterhin wichtig war, die Dramatik aus diesem Thema zu nehmen. Konflikte sind normal, menschlich und legitim und grundieren oftmals nur auf Missverständnissen bzw. unterschiedlicher Wahrnehmung oder Kommunikation. Dazu wurden zur Erläuterung u.a. Elemente der rational-emotiven Verhaltenstherapie nach Albert Ellis, die auf der Einstellungs-, Gefühls- und Verhaltensebene ansetzen, hinzugezogen.

Zum Abschluss wurde erneut eine Sequenz von Achtsamkeit (Mindfulness) durchgeführt, um die Klientin mit einem positiven Mindset auf das Gespräch vorzubereiten und sie ruhig, gestärkt und sortiert aus der Sitzung zu entlassen.

Ergebnis
Die Klientin war – wie gewünscht – souverän in dem Klärungsgespräch, welches zu ihrer vollsten Zufriedenheit verlief. Sie hat mit ihrer Kollegin gegenseitige Verabredungen für die zukünftige gemeinsame Interaktion getroffen, so dass beide zufrieden aus dem Gespräch gehen konnten (Win-Win-Situation).

Tipp
Denken Sie in Konfliktsituationen an das Motto des Harvard-Konzeptes "Hart in der Sache, aber weich zum Menschen."

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