3Fallbeispiel Zukunft

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Performance-Coaching

Thema: Zukunft

Format: Indoor

Dauer: 3 Sitzungen à 2-2,5 Stunden

Die Klientin ist Sachbearbeiterin Kundenmanagement in einem Industrieunternehmen. Sie ist seit zwanzig Jahren in dem Unternehmen als Teilzeitkraft tätig und denkt über einen Unternehmens- und Jobwechsel nach. 

Das Ziel lautete „Klarheit über berufliche Zukunft erlangen“. Die 3 Sitzungen fanden in neutralen Räumlichkeiten in der Stadt der Klientin statt.

Oft erfolgt in der 1. Sitzung eine umfängliche Situationsbeschreibung. Hier ist für den Coach wichtig, die Ausgangslage ausreichend schildern zu lassen, jedoch auch zu erkennen, wann es sich um Nebenschauplätze handelt, um so den Klienten wieder gezielt zum eigentlichen Thema zu führen. Die Klientin erwähnte trotz des Widerstrebens der aktuellen Arbeitsaufgabe häufig die Vorzüge des aktuellen Unternehmens. So wurde erst einmal mittels Fragen eruiert, ob die Klientin einen Wechsel innerhalb oder außerhalb des aktuellen Unternehmens anstrebt. Weiterhin wurden die Vor- und Nachteile des aktuellen Jobs sowie entsprechend der Ressourcenorientierung die Stärken der Klientin ermittelt. 

Um die Klientin auch zwischen den Sitzungen aktiv im Thema zu halten, erhielt sie die Aufgabe, die ermittelten Aspekte mithilfe des privaten und beruflichen Alltags zu ergänzen. 

In der 2. Sitzung wurden u.a. die ermittelten Vor- und Nachteile um die Ergänzungen der Klientin erweitert. Via Flipchart wurde eine Entscheidungsmatrix aufgezeichnet, die jeweils die Vor- und Nachteile der beiden Alternativen aufzeigten. Mit der Bewertung der einzelnen Quadranten wurde deutlich, dass ein Unternehmenswechsel mit neuen Aufgaben forciert wird. Die Physiologie der Klientin sowie die kongruente verbale und nonverbale Sprache unterstrichen das Ergebnis. Die Klientin war motiviert und voller Tatendrang. 

Die zweite Sitzung endete mit der Hausaufgabe, mögliche zukünftige Unternehmen und Jobmöglichkeiten zu entdecken. 

Nach vier Wochen fand die 3. Sitzung statt. Zu Beginn wurden wie gehabt die vergangenen Wochen reflektiert. Es ließ sich (verbal und nonverbal) erkennen, dass sie eine innere Zerrissenheit hat und "irgendetwas" sie ausbremst. Um diese Zerrissenheit darzustellen und aufzulösen, wurde ihr inneres Team* (Schulz von Thun) via Flipchart aufgestellt. Mithilfe dessen wurden zwei intrapersonale Konflikte der Klientin aufgedeckt, die es zunächst zu lösen galt. Im Anschluss durchlief die Klientin die erarbeiteten "inneren Teammitglieder" und fand unter Anleitung von Fragetechniken die jeweils für sie beste Lösung. Zum Abschluss - wie bei jeder Sitzung - wurden noch u.a. mögliche Risiken und Hindernisse (System Check) sowie der nächste Schritt nach der Coachingsitzung besprochen (Future Pace). Es wurde verabredet, dass die Klientin den Coach über ihre unternommenen Maßnahmen und Ergebnisse informieren wird. 

Ergebnis

Die Klientin durchlief einen Bewerbungsprozess und ist mittlerweile glücklich in einem neuen Aufgabenfeld in einem neuen Unternehmen tätig.


*Kurzerläuterungen
Inneres Team (Schulz von Thun): Wie ein Team in der Arbeitswelt aus Individuen verschiedenener Charaktere mit ihren Stärken und Schwächen besteht, so besteht auch das innere Team eines jeden Menschen aus verschiedenen Persönlichkeiten bzw. Persönlichkeitsanteilen, die sich in Themen und Entscheidungen oft uneins sind (Miteinander und Gegeneinander, Für und Wider, ...). Meist gibt es zwei Stimmen, es können aber auch ohne weiteres neun und mehr Stimmen laut werden. Diese gilt es, systematisch zu erfragen und herauszufinden, darzustellen, zu verdeutlichen, Stimmen lauter und leiser werden zu lassen, damit am Ende aus dem uneinigen Team wieder eine Einheit wird. Es verhilft dem Klienten v.a. zu Klarheit, zur Auflösung von inneren Konflikten und zum Selbstverständnis.
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